1. Massiver Einbruch der Weltwirtschaft
Die Corona- Epidemie hat zu einem Einbruch der Weltwirtschaft geführt, der massiver war als noch im April vom IWF erwartet. Nur in wenigen Ländern war der wirtschaftliche Rückgang im 1. Quartal geringer als erwartet. Allerdings deuten Indikatoren darauf hin, dass der Einbruch im 2.Quartal stärker war als im ersten. Lediglich in China, wo der größte Teil des Landes Anfang April wieder geöffnet war, erholte sich die Wirtschaft bereits im 2. Quartal, .
BIP-Veränderung ggü. Vorjahr in %
Quelle: IWF
2. Hohe Arbeitslosigkeit
Im ersten Quartal gingen die weltweit geleisteten Arbeitsstunden zurück um eine Zahl, die 130 Millionen Jobs entspricht. Dieser Ausfall an Arbeitsstunden wird für das zweite Quartal auf 300 Millionen Jobs geschätzt. Besonders betroffen waren Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor und insbesondere Frauen. Die ILO (International Labour Organization ) schätzt, dass weltweit von den zwei Milliarden informell Beschäftigten 80% deutlich von Corona betroffen waren.
3. Welthandel und Inflation
Der Welthandel ging im 1.Quartal um 3,5% zurück aufgrund geringerer Nachfrage und der Beeinträchtigung der Lieferketten. Die Inflationsrate ging in den Industrieländern per April 2020 um 1,3 Prozentpunkte auf 0,4% zurück. Der Rückgang der Nachfrage nach vielen Produkten und der Einbruch der Energiepreise wirkten sich stärker aus als die Preissteigerungen aufgrund von Versorgungsengpässen bei Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln.
Staatsverschuldung in % vom BIP
Quelle: IWF
4. Staatsverschuldung
International besteht ein weitgehender Konsens darüber, dass durch staatliche Hilfsprogramme versucht werden soll, die Volkswirtschaften weitgehend vor bleibenden Schäden zu bewahren. Die Corona-Konjunkturprogramme erreichen in vielen Ländern bisher ungekannte Ausmaße. Daher erreicht auch die Staatsverschuldung in % vom BIP Rekordstände.
5. Wie geht es weiter?
Nachdem China im ersten Quartal 2020 den Tiefpunkt erreicht hatte, wird dieser für die meisten anderen Länder im zweiten Quartal erwartet. Die wirtschaftliche Erholung danach wird jedoch bei weitem nicht so schnell erfolgen wie der Einbruch. Die Lockerungen erfolgen meist erst Schritt für Schritt und in manchen Sektoren voraussichtlich erst in 2021. Viele Sektoren leiden auch seit der Öffnung unter großen Einschränkungen und/oder verzeichnen eine geringere Nachfrage als vor Corona. Dadurch erfolgt die Erholung der Weltwirtschaft erst allmählich. Während die Schwellenländer bereits in 2021 das reale Bruttoinlandsprodukt von 2019 erreichen sollen, wird das für die Industrieländer erst für 2023 erwartet.
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